Lernwerkstätten

In unseren Lernwerkstätten wollen wir seit dem Schuljahr 2005/2006 auf der Grundlage des neuen Bildungsplanes Baden-Württemberg unser Schulprofil und unser Schulcurriculum verwirklichen.

Idee und Chancen

Wir möchten den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit geben

⇒ zu projektartigem, selbst gesteuertem Arbeiten und Lernen innerhalb der Themen unseres Schulcurriculums
⇒ zu vielfältigen sozialen Erfahrungen in gemischten Lerngruppen von Klasse 1 bis Klasse 4

Ziele

In den Lernwerkstätten verfolgen wir drei grundlegende Ziele für unsere Schülerinnen und Schüler:

  1. Stärkung der individuellen Persönlichkeit
  2. Förderung der sozialen Fähigkeiten
  3. Erkenntniszuwachs in den als Schulcurriculum festgelegten Themenbereichen der Lernwerkstätten

1. Stärkung der individuellen Persönlichkeit

Bei der Arbeit in den Lernwerkstätten sollen die Schülerinnen und Schüler lernen,

  • nach eigenem Interesse selbstständig Themen und Arbeitsgruppen zu wählen
  • sich selbst Ziele zu stecken und langfristig zu verfolgen Arbeitsschritte selbst zu planen und auszuführen
  • sich die Zeit für zielstrebiges und konsequentes Arbeiten einzuteilen
  • eigenständig Informationsquellen in Anspruch zu nehmen und Informationen zu sortieren
  • die eigene Arbeit selbstkritisch zu kontrollieren und einzuschätzen

2. Förderung der sozialen Fähigkeiten

In den jahrgangs- und leistungsgemischten Lerngruppen der Lernwerkstätten sollen die Schülerinnen und Schüler lernen,

  • sich in verschiedenen sozialen Rollen wahrzunehmen: Als Kleiner oder Großer, als Helfer oder Hilfsbedürftiger, als Fachmann/-frau oder Neuling u. ä.
  • ihre je besonderen Fähigkeiten in die alters- und leistungsgemischte Lerngruppe einzubringen
  • sich mit anderen abzusprechen
  • sich gegenseitig zu unterstützen und anzuspornen
  • Rücksicht zu nehmen auf andere und eigene Bedürfnisse gelegentlich aufzuschieben
  • ausdauernd eine Arbeit zu Ende zu bringen
  • dass Zusammenarbeit gerade auch unter ungleichen Partnern Freude machen kann.

3. Inhaltlicher Erkenntniszuwachs

Die Schülerinnen und Schüler sollen sich in verschiedenen Lernwerkstätten mit folgenden Themenbe-reichen auseinandersetzen

  • Aktiver und kreativer Einsatz von Sprache
  • Handlungsorientierter Umgang mit mathematischen und geometrischen Fragestellungen
  • Experimentelle Erfahrungen mit Vorgängen aus Natur und Technik
  • Forschende Entdeckung von grundlegenden Voraussetzungen und Entwicklungen der menschlichen Kultur

Deutsch/Experimente:

In der Sprachwerkstatt finden die Schülerinnen und Schüler Angebote, die sie ermuntern, sich kreativ mit Sprache zu beschäftigen und sie schöpferisch zu gebrauchen. Dazu gehören: 

⇒ Vielfältige Sprachspielereien zur eigenen Bearbeitung und Herstellung
⇒ Gedichte zum Lesen und Ideen zum Dichten
⇒ Geschichten zum Lesen und Hilfen, Geschichten selbst zu erfinden
⇒ Berichte über interessante Themen und Anleitungen, eigene Berichte zu schreiben
⇒ Aktivierende Sprachangebote rund um das ABC
⇒ Reportagen (Schülerzeitung) rund um die Schule und Hilfestellungen, eigene zu schreiben

Mathematik:

Die Materialien der Mathe-Werkstatt ermöglichen den Schülerinnen und Schülern sich handelnd und vertiefend mit mathematischen und geometrischen Inhalten zu beschäftigen.
Sie können z. B.

⇒ Aufgaben in den Bereichen Arithmetik und Größen selbstständig lösen
⇒ vielfältige und ansprechende Übungen zum Einmaleins durchführen
⇒ Sachaufgaben zum Schmunzeln lösen
⇒ mit dem Soma-Würfel bauen
⇒ am Geo-Brett differenzierte Aufgabenstellungen bearbeiten
⇒ geometrische Figuren entwerfen und gestalten.

Mensch und Kultur:

Die Werkstatt Mensch und Kultur führt die Kinder auf eine entdeckende Spur wesentlicher menschlicher Erfahrungen und Entwicklungen. Die Materialien ermöglichen es den Kindern, sich aktiv erforschend auseinanderzusetzen mit

⇒ dem Leben in der Steinzeit
⇒ Entwicklung und Besonderheiten menschlichen Wohnens
⇒ der Donau als unserem Natur- und Kulturraum
⇒ Tansania, dem Natur- und Kulturraum unserer Partnerschule

Des Weiteren werden je nach Lehrerversorgung im Wechsel folgende Lernwerkstätten angeboten:
Juniorhelferausbildung, Natur und Technik, Theater/Musik, Sport

Organisation

Um die Lernwerkstätten in das Schulleben einzugliedern, haben wir folgende organisatorische Festlegungen getroffen:

  • Einbindung in die Kontingentstundentafel: Jede Klassenstufe gibt zwei Lehrerstunden an die Lernwerkstätten.
  • Es werden mit diesen Stunden vier oder fünf Lernwerkstätten betreut.
  • Jede Grundschulklasse wird in vier/fünf Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe wird einer anderen Lernwerkstatt zugeteilt. Dort treffen sich also Gruppen aus den Klassen 1 bis 4.
  • Die Gruppen der Lernwerkstätten bleiben normalerweise die ganze Grundschulzeitstabil. Lediglich bei sehr schwierigen Gruppenkonstellationen kann in der dritten Klasse neu eingeteilt werden.
  • Die Kinder bleiben ein Drittel eines Schuljahres in einer Lernwerkstatt, dann wechseln sie in die nächste. Der Wechsel erfolgt jeweils nach den Weihnachtsferien und nach den Osterferien.